Wenn Du in der Rhön mit dem Mountainbike unterwegs bist, kannst Du eine außergewöhnliche Landschaft erleben, wie Du sie in Deutschland kein zweites Mal finden wirst. Die Rhön ist auch Lebensraum und Rückzugsgebiet für viele, zum Teil sehr seltene, vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Viele dieser Arten sind so klein, so selten, leben so versteckt und zurückgezogen oder haben so große Fluchtdistanzen, dass Du sie auf Deinen Touren nicht sehen wirst. Aber auch was man nicht sieht, kann man sehr wohl stören. Deshalb ist es für jeden Mountainbiker selbstverständlich, nur auf Wegen unterwegs zu sein und z.B. das Mittagspicknick nicht mitten in eine hochgewachsene Wiese zu verlegen, auch wenn es zwischen den vielen bunten Blumen noch so romantisch sein sollte.
- Achte auf unsere geschützte Tier- und Pflanzenwelt!
- Nimm Rücksicht auf alle Besucher für ein gemeinsames Naturerlebnis!
- Fahre nicht abseits der Wege!
- Vermeide Fahrten in der Dunkelheit! Richte dein Licht nur nach unten auf die Fahrspur und nicht in Naturräume!
- Fahre immer kontrolliert und vorausschauend!
Die Rhöner Bergwiesen sind ein europaweit bedeutender Lebensraum für seltene Bodenbrüter. Deshalb solltest Du auf gar keinen Fall mit dem Bike quer durch eine Wiese fahren: Nicht, um ein paar Meter Weg zu sparen, und nicht, um eine Pause einzulegen. Seltene Vogelarten, wie das Braunkehlchen, reagieren sehr empfindlich auf Störungen durch z.B. Wanderer oder Radfahrer, die den Weg verlassen. Schon eine einmalige Störung kann zur Aufgabe der Brut führen. Aber auch die intensive Landwirtschaft, nichtangeleinte Hunde und streunende Katzen machen dem Braunkehlchen das Leben schwer. Auf lediglich noch rund 30 Brutpaare wird der Bestand des Braunkehlchens in der Rhön geschätzt.
Auf hohen Bäumen an Waldrändern brütet der seltene "Rote Milan". Die Rhön beherbergt eine bedeutende Anzahl von Brutpaaren. Da der Milan ein einmal errichtetes Nest über Jahre hinweg nutzt, kennt man die Nistplätze ziemlich genau. Alle Mountainbikestrecken wurden so gelegt, dass die Brut und die Jungenaufzucht der Milane nicht gestört werden. Das Schöne am Roten Milan ist, dass er sich sehr gut beobachten lässt: Zwischen März und Oktober ist er - oft auch in geringer Höhe - über den Wäldern und Wiesen unterwegs. Seine rötliche Färbung, der stark gegabelte Stoß und die gefingerten Flügelenden machen ihn unverwechselbar.
Müsste ein Mountainbiker seine auf der Tour verbrauchten Energiereserven über die Aufnahme von Knospen und vertrockneten Grashalmen ausgleichen, würde er solche Langstreckensprints bestimmt vermeiden. Sinnvollerweise würde er sich so wenig wie möglich bewegen, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Die gleiche Strategie der Bewegungsarmut verfolgen Wildtiere, um die Zeit des winterlichen Nahrungsmangels zu überstehen. Eine solche Flucht wie hier zu sehen, ist extrem energieaufwendig und kann im Extremfall zum Tod der Tiere führen. Deshalb haben wir allen unseren Mountainbikestrecken eine Winterpause "verordnet". Es wäre schön, wenn diese "Trailruhe" respektiert würde! Wichtig ist vor allem, dass das Wild im Inneren der Wälder Ruhezonen finden kann. Das Fahren auf den breiten Forstwegen ist natürlich - sofern es die Schneelage zulässt - auch im Winter möglich.